 |
Greenwashing – Grünfärberei
"Grün, grün, grün ist alles, was wir kaufen", so der Titel des Buches von
Toralf Staud, das den Unteritel trägt: "Lügen, bis das Image stimmt".
Es handelt von Firmen, die versuchen, rußigen Rauch und radioaktiven Müll
irgendwie grün einzufärben. Es gibt ein englisches Wort dafür: Greenwashing,
Grünfärberei.
Bisher ist es vor allem für Unternehmen verwendet worden. Aber Mitte März
2009 stand der Klimaforscher James Hansen in einer Kathedrale im
britischen Coventry und rief: "Greenwash ist die größte Bedrohung. Es
bedeutet: so zu tun, als würde man verstehen. So zu tun, als würde man etwas
tun."
Angela Merkel haben Bilder aus dem Eis vorübergehend zur Umweltkanzlerin
gemacht, und auch Sigmar Gabriel nutzten sie. "Man steht da, als täte man
etwas", erklärt Toralf Staud. Doch schon ist Merkels Umweltvorsprung aus
Grönland aber dahingeschmolzen, nachdem sie in Brüssel erfolgreich für die
deutsche Autolobby und mehr Abgase gekämpft hat.
So tun, als ob: Das verbindet die Grünfärberei in Politik mit der in der
Wirtschaft. Umweltvorzüge eines Produkts werden gepriesen, negative Folgen
dagegen verschwiegen.
Mehr bei
taz.de/digitaz/2009/05/23/a0003.nf/text
news.de/gesellschaft/855139575/durchblick-statt-gruenfaerberei
Umweltorganisation verraten ihre Klientel
9 von 10 UN-Delegierten glauben, dass es Firmen gibt, die Produkte und
Dienstleistungen als “grün” bewerben, obwohl sie es nachweislich nicht sind.
2008 fand der European Business Summit unter dem Stichwort "Greening the
Economy" statt, eine Lobbyveranstaltung der europäischen Industrie. Ganz vorne
mit dabei die Umweltschützer von BMW, Eon, Lufthansa und Shell. Allein das macht
deutlich, dass die Green Economy ein sehr dehnbarer Begriff ist.
RWE und Greenwashing
In einem Imagespot von 2009, der wochenlang im Vorprogramm des Harry-Potter-Films
lief, lässt RWE einen sympathischen Riesen friedlich durch eine idyllische grüne
Landschaft stapfen. Er stellt Windräder und Gezeitenkraftwerke auf, und begrünt
ehemalige Kohlegruben mit Rasen und Bäumen. "Es kann so leicht sein, Großes zu
bewegen, wenn man ein Riese ist", stellt RWE als Motto ans Ende des Spots.
Richtig bekannt geworden ist dieser RWE-Image-Spot jedoch erst durch eine
Greenpeace-Kampagne gegen sogenanntes Greenwashing durch Atomkonzerne.
"Was RWE mit seinem Imagespot treibt, grenzt an Volksverdummung", sagt Andree
Böhling, Energieexperte bei Greenpeace. Greenpeace zeigte darauf den Energieriesen
in einem eigenen Clip so, wie er wirklich ist. Nämlich ein rücksichtsloses Monster, dass
auf Atomkraft und Kohle setzt und die Erneuerbaren Energien (EE) mit Füßen tritt.
"Rechnet man die in der Regel bereits jahrzehntelang betriebenen und abgeschriebenen
Wasserkraftanlagen heraus und betrachtet nur die neuen EE-Anlagen, dann reduziert
sich der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bei RWE auf nur
0,4 Prozent."
Im RWE-Spot wird die Kohle, mit deren Verbrennung RWE rund 70 Prozent seiner
Energie gewinnt, auf ein bisschen Sandkastengebuddel heruntergespielt. Dabei ist der
Konzern dank Kohleverfeuerung der größte CO2-Emittent Europas. Insgesamt bläst
RWE mit seinen Tochterfirmen jährlich rund 150 Millionen Tonnen CO2 in die
Atmosphäre – eine Menge, die dem Fünftel der deutschen Gesamtemissionen
entspricht.
Atomkraftwerke, mit denen RWE in Deutschland knapp 20 Prozent der bereitgestellten
Energie erzeugt, werden im Spot gar nicht erst erwähnt.
greenpeace.de/rwe_emwemenig_emeemrneuerbareergien
Der Energieriese von RWE
Clean Tech Media Award
Auch der Clean Tech Media Award bezeichnet sich als Deutschlands grüner Teppich,
dient letztendlich aber vorwiegend dem Greenwashing von Konzernen.
Am 16.09.2011 fand in Hamburg mit großem Aufwand und Stars wie Bob Geldoff die
Verleihung des Clean Tech Media Award statt. Obwohl die vorgestellten Clean Tech
Projekte zum großen Teil sehr lobenswert sind, fragte man sich bei einigen Projekten
jedoch, warum die Jury sich gerade dafür entschieden hat. So wurde einem namhaften
Küchenhersteller der Vorzug vor zwei wirklich innovativen Projekten wie mehrfach
vollrecyclebarer Kleidung und dem energetisch voll autarken Haus gegeben. Auch die
Entscheidung für eine Fluggesellschaft, die den umstrittenen Biokraftstoff zum Fliegen
benutzen will, kann nicht überzeugen, denn für Biokraftstoffe werden Regenwälder
abgeholzt. Diese Dinge werden auch nicht dadurch nachhaltiger, dass man "Bio"
draufschreibt.
Was einen jedoch wirklich sauer aufstoßen ließ, war die Tatsache, dass der mächtige
Sponsor Vattenfall über dem Clean Tech Media Award prangte. Immerhin gehört
Vattenfall zu den größten Dreckschleudern Europas!
"Vattenfall ist Deutschlands klimaschädlichster Stromanbieter", kritisiert Karsten Smid
von Greenpeace. Der Energiekonzern pustet für jede erzeugte Kilowattstunde 1070
Gramm Kohlendioxid in die Luft. Das ist fast doppelt so viel wie der deutsche
Durchschnitt, der bei 575 Gramm liegt. Erneuerbare Energien machen beim Strommix
von Vattenfall nur einen Bruchteil aus. Nach eigenen Angaben hat Vattenfall gerade mal
einen Anteil von 0,1 Prozent am deutschen Energiemix. Hinzukommt, dass die
Erneuerbaren Energien, die sich Vattenfall extra vom renommierten OK-Power-Label
hat zertifizieren lassen, nicht aus Deutschland stammen, sondern aus Norwegen.
Der Energiekonzern Vattenfall betreibt mit seiner Werbung zu Autostrom abermals
Greenwashing. Das passt gut zu Opel, einem weiteren Sponsor des Clean Tech Media
Award und dem dort vorgestellten Pseudo-Elektroauto Opel Ampera (Hybridfahrzeug mit
nur 60 km elektrischer Reichweite für 43.000 Euro). Schließlich wollen die Energiekonzerne
ganz groß mit der Autoindustrie ins Geschäft kommen, wenn es um Elektroautos und den
Ladestrom geht...
Mit der Werbung "Hamburg tankt grünen Strom" soll der Eindruck erweckt werden, dass
Vattenfall ein fortschrittlicher Energieversorger sei, der ganz Hamburg mit grünem Strom
zum Tanken versorgt. In Wirklichkeit sieht das aber anders aus: Über 90% des von
Vattenfall in Deutschland produzierten Stroms stammen aus der Verbrennung von Kohle
und auch der Strom aus den Elektroauto-Tanksäulen ist nicht garantiert grün.
Doch mit viel Geld kann man viel Rummel machen und so die Menschen begeistern.
So müsste die Veranstaltung an sich heißen: Clean Wash Media Award.
greenpeace.de/vattenfall_will_sich_gruen_waschen
kirstenbrodde.de/?p=797
youtube.com/watch?v=HkhXpQnqWtY
energiewind.at/?id=160
forumue.de/rundbriefe/201103.pdf
cleantech-award.de
Weitere Beispiel für Greenwashing sind
-
Diesel-Partikelfilter, die aus Schadstoffpartikeln
nun ultrafeine Partikel machen, die nur noch die Größe von Nanoteilchen haben und damit
nicht nur lungengängig, sondern auch zellgängig geworden sind und so noch mehr Dieselkrebs fördern!
umweltbrief.org/neu/html/Umweltbrief_spezial_Feinstaub.html
-
Biokraftstoff (Agrosprit), der dem Klima und der
Gesundheit schadet sowie zu Monokulturen und Lebensmittel-Verteuerungen führt.
Auch Öl-Konzerne schmücken sich gern damit, doch hauptsächlich betreiben sie
weiterhin Tiefseebohrungen.
umweltbrief.org/neu/html/Biosprit.html
-
Nur so genannter Ökostrom,
der durch das Renewable Energy Certificate System (RECS = Mogelpackung)
einfach umetikettiert wurde und sogar auch Atomkraft oder Kohlekraft enthalten kann!
>>> Zu den echten Ökostrom-Anbietern
-
Energiesparlampen, die nun zur Pflicht geworden sind,
obwohl Lichtstrom nur ein Prozent des Energieverbrauchs ausmacht. Energiesparlampen sind meist gar
nicht energieeffizient, erzeugen jedoch ein sehr ungesundes Blitzlichtgewitter und sind zudem
schlecht recyclebar.
umweltbrief.org/neu/html/archiv/Energiesparlampe
-
Hausdämmungen mit umweltschädlichen Hartschaumprodukten
(z.B. Polystyrol oder Polyurethan). Neben Problemen mit schon bald rissig werdenden Fassaden und
extremer Brandgefahr
setzen diese gedämmten Gebäudefassaden kontinuierlich Biozide
frei. Diese vergiften die Gewässer!
umtec.hsr.ch/Waermedaemmung_Gewaesserschutz.pdf
Wahnsinn Wärmedämmung
-
Öko-Label für SUV, bei denen Geländewagen teils besser
wegkommen als spritsparende Kleinwagen.
manager-magazin.de/politik/deutschland/0,2828,778189,00.html
-
Mild-Hybridfahrzeuge mit großem
Verbrennungsmotor, wie z.B. Mercedes S 400 und Porsche Cayenne.
-
Wasserstoff- und Brennstoffzellenantrieb, also
Technologien, die aufgrund der hohen Explosionsgefahr von Wasserstoff in absehbarer Zeit
nicht serientauglich sein werden, aber enorme Forschungsgelder aus Steuergeldern verschlingen.
-
PET-Mehrwegflaschen, die sich nur mit großem Aufwand
und auch nur teilweise recyclen lassen. Zudem gehen die Weichmacher in das Getränk über.
umweltbrief.org/neu/html/archiv/PET-Mehrwegflaschen
-
Bioprodukte aus dem Supermarkt fördern
Tierfabriken, endlose Monokulturen und die großflächige, industrialisierte Landwirtschaft sowie die
die Vereinnahmung durch die Großkonzerne.
Um sich selbst und die Bauern aus der Abhängigkeit der Konzerne zu befreien, gibt es
Biolebensmittel-Kooperativen (z.B. Demeter, Bioland etc.) und solidarische Landwirtschaftsprojekte
als Alternativen.
umweltbrief.org/neu/html/umweltbrief_03_2012.html#Buchtipp
-
Bioprodukte, in denen Sägemehl, Geschmacksverstärker,
Nanotech oder Zucker als natürlich bezeichnet werden.
-
Als "Öko" oder "regional" angebotene Produkte,
die gar nicht regional und öko sind (z.B. weil sie 14.000 km entfernt produziert werden und
dadurch ihr ökologischer Fußabdruck viel zu groß ist).
-
Supermärkte, die "Fair-Trade"-Kampagnen betreiben,
in Wirklichkeit jedoch unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen in Bangladesh etc. fertigen lassen.
-
Bioplastik als Verpackungsmaterial, das
bei der Produktion in
Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion steht.
-
McDonald's mit grünem Logo, obwohl diese Firma
Unmengen an Verpackungsmüll
produziert und die Massentierhaltung mit Antibiotika etc. ankurbelt.
-
Banken, die mit grünen Geldanlagen werben, aber
hauptsächlich Atomkraftwerke und Waffenschmieden finanzieren.
-
Stromtankstellen der Energiekonzerne für Elektroautos,
die dann in Wirklichkeit mit Kohle- und Atomstrom bedankt werden. RWE, Vattenvall, EOn etc. produzieren
nämlich kaum Ökostrom.
-
Klimagipfel, die zwar kaum verbindliche Ziele bringen, aber enorm viel
Treibhausgase erzeugen, da die Deligierten mit unzähligen Flugzeugen anreisen.
-
Abwrackprämie (offiziell sogar als "Umweltprämie"
bezeichnet) für Gebrauchtwagen, die jetzt durch neue Pkw ersetzt worden sind, die jedoch
noch mehr Sprit verbrauchen.
Das vorzeitige Verschrotten der Autos diente zwar der
Autoindustrie, hat aber unnötig viele kostbare planetarische Ressourcen verschleudert.
dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/905255
Mehr bei
Greenwashing – Manifest gegen Nachhaltigkeit
|
 |
|
18.06.2009
Atomkraft?
Steigen Sie selbst aus!
Die "friedliche" Nutzung der Atombombe
ist in Deutschland im Prinzip überflüssig. Sie dient allein den
Stromkonzernen, die damit Hunderte von Milliarden scheffeln.
Es gilt jene große Macht zu mobilisieren,
die den Atomausstieg einfach per Konsumententscheidung zementiert.
Machen auch Sie mit!
Elektromobilität
Elektrofahrzeuge bieten eine große
Chance, sich von fossilen Energieträgern im Mobilitätssektor
zu lösen.
160 Windräder reichen für eine
Million E-Autos.
Unser
Umrüstprojekt A-Klasse Electric
Unser Umrüstprojekt Oldtimer
Warum ein Elektroauto
fahren?
Diesel, Partikelfilter und gefährlicher Feinstaub
Der Anteil grober Rußpartikel in Dieselabgasen
wurde in den letzten Jahren verringert. Gefährlich sind aber nicht so sehr diese,
sondern die "lungengängigen", sehr kleinen Rußteilchen. Je kleiner die Partikel
sind, umso tiefer dringen sie in die Lunge ein.
Es ist tragisch, aber durch die Filtersysteme ist der Ruß
gefährlicher geworden als früher. Bei den feinen und ultrafeinen Partikeln versagen
die natürlichen Abwehrmechanismen der Lunge.
Gift-Abc
Die schädigende Wirkung vieler Chemikalien,
denen der Mensch im Alltag kaum ausweichen kann, ist längst bekannt.
Verboten sind sie oft nicht – weil die letzte wissenschaftliche Bestätigung
fehlt.
Biosprit E10 schadet Klima und Gesundheit
E10 und Biodiesel sind Mogelpackungen.
Die Biokraftstoffgesetzgebung basiert auf falschen Berechnungen – mit verheerenden Folgen für
die Klimabilanz der EU.
Biosprit E10 bzw. Agrosprit ...
schädigt das Klima
vernichtet riesige Naturflächen
erhöht die Nahrungsmittelpreise
führt zu Armut, Hunger und Vertreibung
kann sogar Genmutationen auslösen
Grün ist sexy
Grün ist sexy, grün ist IN.
Stars wie George Clooney, Brad Pitt, Leonardo DiCaprio, Julia Roberts oder
Cameron Diaz essen, fahren, kaufen, bauen und heizen Bio und Öko.
Hinzu kommen die LOHAS, die bald 20% der Bevölkerung in USA und Europa ausmachen.
Denn für nahezu alles in unserem Alltag gibt es eine
gesündere, ungiftige, abbaubare, humane und energieeffizientere Alternative.
Was sexy ist und warum, lässt sich bereits an uralten archaischen Mustern ablesen.
|