Juni 2003 Umweltbrief.org Weltwasserforum - weltweiter Wasservergleich ____________________________________________ Für einen UN-Report haben Experten weltweit die Wasserqualität in 122 Ländern verglichen. Schlußlicht ist Belgien, Deutschland ist zweitschlechtester EU-Staat auf Platz 57. Ursache für das Urteil für Belgien sei die schlechte Qualität des Grundwassers, eine hohe Belastung durch Industrieabwässer und mangelhafte Wasserklärung, heißt es in dem Report. Das Land, Sitz vieler EU-Institutionen und Quelle berühmter Mineralwasser wie Spa und Chaudfontaine, liegt damit noch hinter Indien, Jordanien und neun afrikanischen Staaten, die gemeinsam mit dem europäischen Schlusslicht das dreckige Dutzend am Ende der Rangliste bilden. Im Jahr 2000 verwarnte der Europäische Gerichtshof das Königsreich, weil der Raum Brüssel keine vollständige Kläranlage besaß. Auch heute noch fließt ein Großteil des Schmutzwassers von über einer Million Menschen als ungeklärte Brühe in das zubetonierte Flüsschen Senne. Die drei Spitzenplätze nehmen wenig überraschend Finnland, Kanada und Neuseeland ein. Doch dahinter, auf Rang vier, folgt schon Großbritannien, das lange Zeit für die starke Verschmutzung der Themse gerügt wurde. Mit dem Report warnt die Uno vor einer dramatischen Wasserkrise, auf welche die Menschheit nach Einschätzung der Fachleute zusteuert. Schon jetzt ist die kostbare Ressource dem Bericht zufolge in vielen Ländern bedrohlich knapp: Während in Französisch-Guayana jedem Einwohner pro Jahr üppige 812 Kubikmeter Wasser zur Verfügung stehen, sind es im Gaza-Streifen nur 52 und in Kuweit gar nur zehn Kubikmeter. Bis zur Mitte des Jahrhunderts, so die Prognose der Uno-Untersuchung, werden im günstigsten Fall zwei Milliarden Menschen in 48 Ländern unter Wassermangel leiden, im schlimmsten Fall sogar sechs Milliarden Menschen in 60 Ländern. "In den nächsten 20 Jahren wird die durchschnittliche weltweite Wasserversorgung pro Person voraussichtlich um ein Drittel sinken", sagt Unesco-Generaldirektor Koichiro Matsuura. Der Klimawandel kann dem Bericht zufolge nur teilweise für die zunehmende Wasserknappheit verantwortlich gemacht werden. Hauptproblem sei nach wie vor mangelnde politische Initiative: Derzeit würden jeden Tag rund zwei Millionen Tonnen Abfall in Flüsse und Seen gelangen, insgesamt seien rund 12.000 Kubikkilometer Wasser verschmutzt. Dieses Volumen, das der Wassermenge in den zehn größten Flüssen der Welt entspricht, könnte laut Uno-Angaben auf 18.000 Kubikkilometer im Jahr 2050 anwachsen, wenn keine weiteren Maßnahmen gegen die Wasserverschmutzung ergriffen werden. Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,238802,00.html >>> Unsere Wasserinfo Mineralwassersparte von Nestlé steigert Umsatz und Gewinn _________________________________________________________ Wasser bringt Gewinne. Nur die Mineralwassersparte des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé hat im letzten Jahr den Umsatz um 4,1 Prozent auf 7,7 Milliarden Franken gesteigert. Mehr bei http://www.ecoreporter.de/index.php?action=_n7052 Arsen im Trinkwasser ____________________ Angeregt durch intensiven Ackerbau und Viehzucht lösen die Mikroben Arsen aus dem Erdreich und machen das Grundwasser in vielen Regionen Asiens ungenießbar. In Bangladesch, so berichten Ronald S.Oremland von der Princeton Universität in New York und John F. Stolz von der McGill Universität in Montreal in Science, konsumieren mehr als 30 Millionen Menschen Grundwasser mit unzulässig hohen Arsenkonzentrationen. Auch anderswo wird Arsen zunehmend ins Wasser gespült. "Eine Zeitbombe, die das drohende Problem der Wassernot qualitativ verschärft." Die Erfahrungen aus Bangladesch und anderen Regionen, in denen der Bevölkerungszuwachs den Nahrungsmittelbedarf erhöht, sprechen für den Menschen als wahren Urheber. Wir müssen darauf drängen, dass die Entwicklungsländer nicht die Fehler der Industrienationen wiederholen. Wie schwierig die neue Erkenntnis im Detail wird, zeigt eine kanadische Studie. Vom wetterfest imprägnierten Holz, das seit Jahren für die phantasievollen Bauten auf Spielplätzen benutzt wird, tropft Arsen nach jedem Regenguss ab: in die Hände der Kinder und in den Boden. Mehr bei http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/14767/1.html Wasser: Handelsgut oder Recht? ______________________________ «Wasser ist ein ökonomisches Gut und hat einen Preis», sagen die einen. «Freier Zugang zu Wasser ist ein Menschenrecht », sagen die anderen. Die fortschreitende Privatisierung von Wasserdienstleistungen, also der Transfer von Produktion, Verteilung und Management von Wasser- oder Abwasserdienstleistungen vom Staat zu privaten Unternehmen, ist eine der wichtigen – und kontroversen – Entwicklungen der letzten Jahre. Obwohl es bereits seit dem 19. Jahrhundert private Versorger gibt, ist das Ausmaß der gegenwärtigen Diskussion neu. Ausgelöst wurde sie auf internationaler Ebene 1992 anlässlich einer Wasserkonferenz in Dublin. Dort wurde festgehalten, dass Wasser als ein ökonomisches Gut angesehen werden sollte, in der Hoffnung, der anhaltenden Wasserkrise und dem verschwenderischen Umgang mit Wasser Einhalt zu gebieten. Seither knüpft die Weltbank Entwicklungskredite vermehrt an die Bedingung, verschiedene staatliche Aktivitäten wie die Wasserversorgung und -entsorgung zu privatisieren. Die Gegner einer weiteren Privatisierung von Wasserdienstleistungen bedienen sich folgender Argumente: Private Unternehmen maximieren die Profite. Entsprechend wird angenommen, dass die Umweltschutzkosten und Investitionen ins Leitungsnetz minimiert und nicht rentable Versorgungsgebiete (z.B. Armenviertel) nicht mehr versorgt werden. Steigende Wasserpreise in einigen Gebieten, die kürzlich privatisiert wurden, untermauern diese Befürchtung. Es wird befürchtet, dass Profite und Vermögenswerte ins Ausland transferiert werden. Verschiedene Privatisierungsprojekte zeigten kurzfristig negative Ergebnisse (Preisanstieg). Es fehlen die Anreize, weniger Wasser zu verbrauchen. Die Kontrollmechanismen sind entscheidend, heute aber zu wenig ausgeprägt. Mehr bei http://www.ecoreporter.de/index.php?action=_n7066 Hochwasserschutz durch Wasserkraft __________________________________ Die Auswirkungen von Hochwässer können auch durch den Einsatz der Wasserkraft eingedämmt werden. So werden 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die energetische Nutzung der Wasserkraft schafft eine kostengünstige und saubere Energie und hilft zusätzlich die Hochwasserproblematik in den Griff zu bekommen. http://www.energie-server.de http://www.renexpo.de/index_kongress6.htm