Mai 2004 Umweltbrief.org Tschernobyl: Eine Reise mit Vollgas durch die verbotene Zone ____________________________________________________________ Eine Frau, ein Bike - und ein Reaktor. Elena teilt die Einsamkeit in der Atomgeisterstadt nur mit ihrer 147 PS-Kawasaki. Es ist der Traum aller Motorradfahrer: Straßen ohne Autos, ohne Fußgänger, ohne Rotlicht, ohne Radarfallen. Und doch ein online dokumentierter Alptraum in 27 Kapiteln: Die Motorradtouren einer jungen Russin durch die Todeszone um den am 26. April 1986 explodierten Atomreaktor in Tschernobyl, 130 Kilometer von ihrem Wohnort. Schon ein paar Schritte von der Straße weg können auch heute noch lebensgefährlich sein. Und noch die nächsten 900 Jahre. Eigentlich braucht Tschernobyl sogar 48.000 Jahre, um wieder strahlenfrei zu sein, doch in 300 bis 900 Jahren könnte man es wieder riskieren, dort zu leben, meint Elena. Solange will sie aber nicht warten. 3.500 Leute gingen später wieder aus Heimweh in die verbotene Zone zurück, nur 400 leben heute noch. Auch Atom-Touristen können heute geführt die verbotene Zone besichtigen und bis zum Reaktor vordringen. Doch statt der erlaubten zwei Stunden flüchten sie meist schon nach 15 Minuten aus der drückenden Stille. Trotzdem ist es gesünder, nur die Bilder von Elena anzusehen. Mehr bei http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/on/17091/1.html >>> http://www.kiddofspeed.com/chapter1.html Atom-Supergau auch bei und möglich! ___________________________________ Der gezielte Absturz eines Verkehrsflugzeuges kann bei jedem deutschen Atomkraftwerk zu einem Supergau führen. Das ist das Ergebnis eines bislang geheim gehaltenen Gutachtens der Gesellschaft für Reaktorsicherheit. Besonders gefährdet sind nach der GRS-Analyse, die dem Bundesumweltministerium bereits seit mehr als einem Jahr vorliegt, die neun älteren Anlagen: Obrigheim, Stade, Biblis A und B, Brunsbüttel, Isar 1, Philippsburg 1, Neckar 1 und Unterweser. Hier könnte schon der Absturz eines kleineren Verkehrsflugzeuges eine Katastrophe auslösen. Beim Absturz eines großen Jets auf einen Atomreaktor können aber auch die zehn neueren Nuklearmeiler außer Kontrolle geraten. "Aufgrund der vielfach höheren Bevölkerungsdichte können die Folgen eines Supergaus in Deutschland weit katastrophaler sein als in Tschernobyl", betont Angelika Zahrnt, Vorsitzende von BUND Deutschland, „es ist unverantwortlich, dass Bundesländer und Bundesregierung bereits seit langem von dieser Gefahr wissen, die Öffentlichkeit aber nicht über die Risiken eines Weiterbetriebs der Reaktoren aufklären." Mehr bei http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/4607.php Dabei will doch das BMU Umweltinformation für alle, und ein neues Schadstoffregister soll mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung schaffen... > http://www.bmu.de/de/800/nj/presse/2004/pm092