März 2007 Umweltbrief.org Erschreckende Pestizidfunde in Lebensmitteln ____________________________________________ Verbrauchern wird nicht verkehrsfähige Ware angeboten! In einem internen Bericht der Branche steht nun eindeutig, dass in Deutschland häufig Obst und Gemüse mit Pestiziden belastet sind. Bislang haben jedoch die Fruchthandelsverbände gleichlautende Vorwürfe von Greenpeace empört von sich gewiesen. Zuletzt haben Laboranalysen von Greenpeace für den jüngsten Pestizid-Supermarktvergleich gezeigt, dass in 8% der Obst- und Gemüseproben die Pestizidgrenzwerte überschritten wurden. Sogar 9% der Frischware aus konventionellem Anbau habe die gesetzlichen Pestizidhöchstmengen überschritten. Laut Lebensmittelgesetz ist es illegal, solche Ware noch zu verkaufen. Nun werden die Grenzwerte für Pestizide in Lebensmitteln wieder erhöht. Nach einer Untersuchung der Umweltorganisation Greenpeace wurden in den vergangenen zwei Jahren hunderte Höchstwerte für Pflanzenschutzgifte von der Bundesregierung heraufgesetzt - zu Lasten der Verbraucher. "Unfassbar ist aus unserer Sicht, dass gerade bei Problemprodukten mit sehr hoher Pestizidbelastung wie Tafeltrauben, Beeren oder Salat, also bei solchen, wo die Pestizidbelastungen am stärksten sind, auch die Grenzwerte am stärksten hochgesetzt wurden", kritisiert Manfred Krautter von Greenpeace. Mehrfachbelastungen mit Pestiziden, die teilweise sogar verboten wurden, sind an der Tagesordnung. Bei Tomaten, Trauben, Erdbeeren oder Paprika kommen solche Verstöße besonders häufig vor. 1999 waren in einem Kilo Äpfel nur 0,01 Milligramm des Pilzbekämpfungsmittels Chlorthalonil erlaubt. Heute ist ein Milligramm, also die hundertfache Menge des Stoffes zulässig, der im Verdacht steht, Krebs zu erzeugen. Die heute zulässigen Giftmengen liegen oft über den Tagesdosen, die das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) festgelegt hat. So liegt der heute legale Wert für Chlorthalonil in Äpfeln um das Fünffache über der Tagesdosis, die das BfR für noch vertretbar hält. "Die Überschreitung der akuten Referenzdosis", so das Bundesinstitut, sei "ein konkretes Indiz für eine mögliche Beeinträchtigung der menschlichen Gesundheit", wobei die so genannte akute Referenzdosis die zulässige Tagesdosis meint. Die eine staatliche Prüfbehörde, also das Bundesamt für Verbraucherschutz, erlaubt eine Gift-Konzentration, die die andere staatliche Prüfbehörde, also das Bundesinstitut für Risikobewertung, für nicht akzeptabel hält: Doch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit kümmert das offenbar wenig und das zuständige Bundesverbraucherschutzministerium legalisiert ebenfalls die höhere Belastung. Dass der Gesetzgeber Höchstwerte für Giftstoffe in Lebensmitteln zulässt, die das Bundesinstitut für Risikobewertung für bedenklich hält, hat die Handelsketten jedoch zum Umdenken veranlasst. Wolfram Schmuck von der Rewe Group erklärt: "Wir warten jetzt nicht mehr auf politische Entscheidungen, sondern wir handeln selbst. Wir weisen unsere Lieferanten an, dass für uns nur noch Ware geliefert werden darf, die maximal 70% der gesetzlich verordneten Höchstmengen entspricht, aber auch 70% der freiwilligen Richtwerte, das heißt der zuträglichen Tagesdosis." Damit reagiert das Handelsunternehmen auf eine Strafanzeige von Greenpeace. Die Umweltorganisation hatte auch in Rewe-Märkten Paprika und Tafeltrauben entdeckt, die einerseits die Tagesdosen für Pestizide weit überschritten, andererseits aber die neuen gesetzlichen Schadstoffhöchstmengen eingehalten hatten. Auch Jod macht krank. Aufgrund falscher Agrarwirtschaft kommt selbst in der Tierfütterung und beim Desinfizieren der Zitzen nach bzw. vor dem Melken soviel Jod in die tierische Produkte Fleisch und Milch, dass es für die Volksgesundheit nicht mehr vertretbar ist! Mehr bei http://www.glocalist.com/index.php?id=20&tx_ttnews[tt_news]=1345 http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/21/0,1872,4344469,00.html http://www.landesverband-fruechte-bw.de http://de.einkaufsnetz.org/ratgeber/16599.html http://www.jod-kritik.de Unser Gifte-ABC http://www.umweltbrief.org/neu/html/gifte.html Auf unsere Regierung ist also kein Verlass. Da hilft nur noch konsequent Bio zu kaufen. http://www.greenpeace.de/themen/chemie/pestizide_lebensmittel http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?aktion http://sonnenseite.kjm4.de/ref.php?id=a6f99c51033ms33 Neuer Skandal der Fleischwirtschaft ___________________________________ Aktuelle Recherchen von foodwatch haben einen neuen Skandal der Fleischwirtschaft ans Licht gebracht: Einen unkontrollierten Handel mit tierischen Abfällen und den illegalen Schmuggel mit Tiermehl. Auf einer äußerst gut besuchten Pressekonferenz hat foodwatch gestern die Untersuchungen veröffentlicht. Zeitgleich wurde eine neue Mitmach-Aktion gestartet, bei der jeder Bürger Minister Horst Seehofer dazu auffordern kann, die Missstände zu beseitigen. foodwatch fordert den Bundesverbraucherminister und derzeitigen EU-Ratspräsident Horst Seehofer auf, für sichere Regelungen bei tierischen Abfällen zu sorgen. Es kann nicht sein, dass Computerschrott und Autos kontrollierter entsorgt werden müssen, als Abfälle der Fleischwirtschaft. foodwatch hat dazu eine neue Protest-Aktion gestartet, jede Stimme zählt! JETZT im Internet mitmachen unter: http://foodwatch.de/kampagnen/fleisch/tiermehl schmuggel/mitmachaktion Hautcreme, Lampen, Spielzeug: gefährliche Produkte Wer seine Haut eincremt, will sie pflegen - aber nicht mit einer >überhöhten Konzentration von Quecksilber<. Wie sie deutsche Behörden in jenen rot-blauen Cremedosen fanden, die sie vor wenigen Monaten aus dem Verkehr zogen. Kleinkinder lieben niedliche bunte Plastiktiere - allerdings sollten diese keine giftigen Stoffe enthalten. Wie es beispielsweise bei jenem Babyspielzeug der Fall war, das noch bis kurz vor Jahreswechsel bundesweit bei einem deutschen Discounter verkauft wurde. Ob Deutschland oder Frankreich, Ungarn oder Finnland: In ganz Europa ist die Zahl gefährlicher Produkte in der jüngsten Vergangenheit >drastisch gestiegen<, wie die EU-Kommission bilanziert. Jedes zweite gefährliche Produkt stammt aus China. Mehr bei http://www.zeit.de/2007/08/Riskante-Produkte Umweltgifte machen dick _______________________ Eine "zivilisatorische Vergiftungserscheinung ausgelöst durch Chemikalien" hat der Neurobiologe Frederick vom Saal von der University of Missouri auf der Jahrestagung zur Förderung der Wissenschaften in San Francisco beklagt. Demnach sind Dicke nicht allein Schuld an ihrer Überfülle, sondern diese ist auch durch zunehmende Umweltgifte verursacht. Hauptschuldig sei die Substanz Bisphenyl A, BPA genannt. BPA- Moleküle seien in Autoteilen, Hausdächern, CDs und DVDs, aber auch in Lebensmittelverpackungen, Brillengläsern, Babyflaschen und Mikrowellengeschirr zu finden. Von dort könnten sich einzelne BPA- Moleküle herauslesen - zum Beispiel beim Erwärmen. BPA wirke wie das weibliche Geschlechtshormon Östrogen. Es stört in Tierversuchen die Gehirnentwicklung, verursache aber auch Unfruchtbarkeit, Krebs und Verhaltensstörungen. Schon in geringen Dosen fördert BPA auch die Gewichtszunahme. Frederick vom Saal weist darauf hin, dass die Zahl der Dicken weltweit wächst, seit vor 50 Jahren die chemische Industrie begonnen hat, ihre Produktion massiv zu steigern. Der Wissenschaftler empfiehlt, jeden Kontakt zwischen Kunststoffen und Lebensmitteln zu vermeiden. http://sonnenseite.kjm4.de/ref.php?id=a6f99c51061ms34