Juni 2003 Umweltbrief.org Nachhaltig investieren macht sich bezahlt _________________________________________ Nachhaltiges Management ist gutes Management. Diese Erkenntnis gilt nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Staaten. Obligationenanleger sollten sich zunutze machen, dass nachhaltig arbeitende Schuldner kreditwürdiger und finanziell aussichtsreicher sind. Wie sich die Zeiten ändern: Anleihen, bis vor kurzem noch als Langeweiler von renditeverwöhnten Investoren verschmäht, erleben eine ungeahnte Renaissance. Gleichzeitig erkennen Wertpapierexperten aber auch, dass die Vertrauenskrise der Aktienbörsen auf die Obligationenmärkte überspringt. Die Folge: Anleger lassen mehr Vorsicht walten und setzen höhere Anforderungen an die Schuldnerqualität. Wie bei Aktien rückt dabei das Prinzip der Nachhaltigkeit auch bei Anleihen in den Investoren-Fokus. Aus gutem Grund: Emittenten, die keinen Raubbau an der Umwelt betreiben und verantwortungsvoll mit ihren Anspruchsgruppen, wie z. B. Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten, umgehen, sind geringeren Risiken ausgesetzt und versprechen eine Rendite, welche die herkömmlicher Anleihen langfristig übertreffen sollte. Unternehmensanleihen: Nachhaltigkeit als Indikator für geringeres Risiko. In der aktuellen Niedrigzinsphase sind höher verzinste - aber im allgemeinen risikoreichere - Unternehmensanleihen gefragt. Auch wenn die Anleihen aller Emittenten grundsätzlich den gleichen Marktchancen und -risiken unterliegen, spricht viel für die höhere Sicherheit nachhaltiger Unternehmen. Gesellschaften, die ökologische und soziale Aspekte berücksichtigen, sind wettbewerbsfähiger und unterliegen einem geringeren Risiko, dass Umweltschäden oder Konflikte mit Anspruchsgruppen die Kreditwürdigkeit des Unternehmens beeinträchtigen. Auch bei Staatsanleihen gilt: Länder, die keinen Raubbau an der Umwelt betreiben, verantwortungsbewusst mit ihren Sozialressourcen umgehen und in ein effizientes Bildungs- und Gesundheitssystem investieren, sind langfristig kreditwürdiger. Unerwünschte Branchen, wie z. B. Rüstung oder Kernenergie, auszuschließen, ist hingegen bei Staatsanleihen schwieriger. Weitsichtige Anleger orientieren sich daher bei Staatsanleihen am „Best-in-Class-Ansatz“, bei dem aus dem Anlageuniversum die Vorreiter-Nationen in punkto Nachhaltigkeit ausgewählt werden. Staatsanleihen spielen in Rentenportfolios seit jeher eine wichtige Rolle. Vor allem risikoaverse Anleger ziehen Staatspapiere Unternehmensanleihen wegen ihrer meist höheren Sicherheit vor. Wie Firmen werden auch Länder anhand mehrerer Umwelt- und Sozialfaktoren in Relation zu vergleichbaren Staaten beurteilt. Bewertet wird sowohl der Ressourcenverbrauch als auch die Effizienz des Ressourceneinsatzes. Dabei hat sich gezeigt, dass die „Klassenbesten“ eine höhere Kreditwürdigkeit aufweisen, die sich positiv auf den Schuldendienst auswirkt. Aus Sicht eines Nachhaltigkeitsanlegers beispielsweise weniger attraktiv sind die USA. Wegen ihrer starken Stellung im Bereich Rüstung, ihrer außenpolitischen Haltung oder ihrer hohen Energieintensität drohen diverse Konflikte, die sich letztlich auch auf das finanzielle Risiko niederschlagen können. Anleihen nachhaltiger Unternehmen, Organisationen und Staaten sind • sicherer als die herkömmlicher Emittenten • rentabel und bieten langfristig mindestens vergleichbare Anlageergebnisse • erlauben es Anlegern, Wertvorstellungen bei der Geldanlage umzusetzen http://www.ecoreporter.de/index.php?action=_n6876 Laut Helmholtz-Gemeinschaft, dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, dem Forschungszentrum Jülich sowie dem Fraunhofer Institut wird eine nachhaltigkeitsorientierte Finanzreform für notwendig erachtet. Mehr bei http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/14896/1.html http://www.helmholtz.de http://www.itas.fzk.de http://www.dlr.de http://www.fz-juelich.de http://www.fraunhofer.de/german/profile/ais.html http://www.fraunhofer.de/german/profile/first.html >>> unser Geldtipp Natur-Aktien-Index __________________ Der Natur-Aktien-Index startete im April 1997 mit 1.000 Punkten und hält derzeit bei rund 1.450 Punkten. In den letzten 6 Jahren hat er damit seinen "konventionellen" Benchmark-Index "MSCI World" um rund 60 Prozentpunkte outperformed. Zukunftssicher anlegen - Ratgeber Nachhaltigkeits- und Umweltfonds __________________________________________________________________ Ökofonds schnitten im Jahr 2001 um vier Prozent besser ab als konventionelle Fonds. Das Gesamtvolumen der grünen Fonds hat sich im letzten Jahr gegenüber 2000 um etwa 50 Prozent erhöht. Das Buch "Zukunftssicher anlegen - Ratgeber Nachhaltigkeits- und Umweltfonds" von Jörg Weber ist eine Hilfe für alle, die überlegen, ihr Geld in Fonds zu investieren. Nähere Angaben zu "Zukunftssicher anlegen" bei http://www.ecoreporter.de/index.php?action=_n5311