Dezember 2009 Umweltbrief.org Gentechnik-Filz international _____________________________ Immer wieder wird ein intensiver Filz zwischen dem Gentech-Konzern Monsanto und den Aufsichtsbehörden aufgedeckt. Warum sonst werden hier Jahr für Jahr immer neue Felder angelegt, obwohl 80% der Menschen keine Gentechnik im Essen wollen? Warum fließen Steuergelder auch dieser 80% fast nur noch in die Gentechnik, wenn es um landwirtschaftliche Forschung geht? Der Blick hinter die Kulissen der Gentechnik mit ihren mafiosen Strukturen und skandalösen Zustände bei Genehmigungen und Geldvergabe bietet eine erschütternde Erklärung, warum die überwältigende Ablehnung und der gesetzlich eigentlich vorhandene Schutz gentechnikfreier Landwirtschaft (einschließlich Imkerei) gegenüber der grünen Gentechnik so wenig Wirkung hat. Denn: In den vergangenen Jahrzehnten sind alle relevanten Posten in Genehmigungsbehörden, Bundesfachanstalten und geldvergebenden Ministerien mit GentechnikbefürworterInnen besetzt worden. Die meisten von ihnen sind direkt in die Gentechnikkonzerne eingebunden. Gentechnik erhöht auch den Pestizidverbrauch. Präsident Obama hat den Vize-Präsidenten von "CropLife", dem Zusammenschluss von Monsanto, Syngenta, Bayer, BASF, Dow Chemical und anderen Pestizid- und Gentechnik-Multis, als Chef-Unterhändler für Agrarhandelsfragen vorgeschlagen. Wird ein Mann der Agro-Industrie künftig die US-Verhandlungen bei der Welthandelsorganisation WTO, den Streit mit der EU um Gentechnik und Hormonfleisch und die bilateralen Verträge der Weltmacht mit Entwicklungsländern kontrollieren? Umwelt, Bio- und Entwicklungsorganisationen in den USA laufen gegen Siddiquis Bestellung seit Wochen Sturm. Mehr bei http://www.biotech-seilschaften.de.vu http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=091118025 http://blogs.taz.de/saveourseeds/2009/11/05 http://blogs.taz.de/saveourseeds/2009/11/06/leinsamen-horror http://www.bienen-gentechnik.de