April 2006 Umweltbrief.org Gartenmöbel aus Raubbauholz - Augen auf beim Gartenmöbelkauf! _____________________________________________________________ Im Frühjahr haben Gartenmöbel Saison. Etliche Geschäfte bieten wieder Gartenmöbel aus Tropenholz an, für die Regenwälder zerstört werden. Um Bedenken der VerbraucherInnen zu zerstreuen, finden sich oft Etiketten mit blumigen Versprechen an den Möbeln und in Werbeblättchen. Das Holz stamme "aus nachweislich kontrollierter Forstwirtschaft" oder aus "nachhaltig bewirtschafteten Plantagen", wird da beispielsweise behauptet. Nachvollziehbare Belege dafür aber können die Anbieter allzu oft nicht beibringen. ROBIN WOOD rät, sich nicht blenden zu lassen und Raubbau-Möbel konsequent zu meiden. Regenwälder sind ein wertvolles Naturerbe. Sie können dazu beitragen, dass es nicht für unsere Möbel ruiniert wird. Das können Sie tun: * Kaufen Sie Gartenmöbel aus Hölzern aus der hiesigen Region: Robinie, Eiche, Esskastanie (vertragen auch Regenwetter); Lärche, Kiefer (besser trocken lagern). Behalten Sie Ihre Entscheidung nicht für sich: Sagen Sie es Ihrem Händler! * Achten Sie auf das FSC-Label. * Beschweren Sie sich, wenn Sie Gartenmöbel aus Raubbau-Tropenholz in einem Geschäft sehen. * Melden Sie dubiose Öko-Versprechen und verdächtige Zertifikate per email bei http://www.robinwood.de/tropenwald Öko-Tipps für den Garten: _________________________ Beim Kampf gegen Ameisen, Schnecken, Käfer, Mehltau, Blattläusen, so genanntes "Ungeziefer" und wild wachsende Kräuter und Moose wurden zum Beispiel im Jahr 2000 rund 470 Tonnen Pestizide in deutschen Gärten verspritzt, vergossen oder ausgelegt. Die Folge: Die Gifte gelangen ins Grundwasser oder in die Luft und setzen sich auf Kleider und Lebensmittel. Manche dieser Umweltgifte sind wahre Biowaffen: Beispiele aus dem Tierreich legen nahe, dass schon geringste Mengen Krebs auslösen, die Fruchtbarkeit beeinflussen und zu Verhaltensstörungen führen können. Und sie vernichten nicht nur die unerwünschten "Schädlinge", sondern haben auch zu oft negative Auswirkungen auf andere Lebewesen, wie zum Beispiel Vögel. Wer den Schädlingen im Garten auch ohne Gift den Kampf ansagen will, kann dies durch einfache Maßnahmen tun. Zuallererst gilt: Vielfalt im Garten schützt vor Schädlingen. Hecken, Stein- und Reisighaufen oder begrünte Fassaden bieten zum Beispiel einen guten Lebensraum für Igel, Vögel und nützliche Insekten, die kleine Tierchen von den Blumen fernhalten. Der richtige Standort gibt Pflanzen natürlichen Schutz. Gärtnereien geben Tipps für den idealen Platz für Sträucher und Blumen. Wo kein Platz ist und nur wenig Licht hinkommt, da wächst erst gar kein Unkraut. Pflanzen sollte man deshalb möglichst dicht aneinander setzen und die Zwischenräume mit Mulch abdecken. Wo dennoch ungewünschte Moose oder Gräser wachsen, sollte man zu "grobem" Gerät wie einer Harke oder einem Vertikutierer greifen. Netze versperren größeren tierischen Eindringlingen den Weg. Düngen am besten mit Kompost oder torffreier Erde: Biologische Garten- und Küchenabfälle sind am besten auf dem eigenen Komposthaufen aufgehoben. Dort ersetzen Regenwürmer, Asseln und Mikroorganismen die Arbeit der Müllverbrennungsanlage und verwandeln den Bio-Müll in kostenlosen Dünger. Wer beim Düngen nicht ganz auf "fremde Hilfe" verzichten möchte, sollte beim Kauf von Pflanzenerde ausschließlich torffreie Produkte wählen, denn: Der Jahrhunderte lange Torfabbau hat den Hochmooren in Europa schwer zugesetzt. Torffreie Blumenerde ist mittlerweile in vielen Märkten erhältlich und besteht aus Holzfasern, Rindenhumus, Kompost, Tonmineralien und Lavagranulaten, die Wasser und Nährstoffe optimal speichern. Regen: Ab in die Tonne! Sauberes Wasser wird zunehmend zum kostbaren Gut. Das zeigen auch die steigenden Kosten für Trinkwasser und Kanalnutzung. Regenwasser sollte deshalb nicht ungenutzt direkt in die Abwasserkanäle geleitet werden, sondern in einer Tonne aufgefangen und zum Blumengießen verwendet werden. Den Rasen sollte man ausschließlich bei extremer Trockenheit sprengen. Um die Verdunstung möglichst gering zu halten, sollte der Garten grundsätzlich nur morgens oder abends bewässert werden. Sammelplätze für Tiere: Alte Baumstämme sind ein beliebter Platz für zahlreiche nützliche Insekten. Naturnahe Hecken, die Vögeln und Insekten Lebensraum und Nahrung bieten, sind die besten Begrenzungen. Für den Rasenmäher schwer zugängliche Ecken kann man als Blumenwiese oder Kräuterbeet anlegen. Darüber freuen sich ganz besonders Schmetterlinge. Die richtigen Gartenmöbel (mit FSC-Label) gehören auch dazu! Die meisten Menschen denken bei der ökologischen Gestaltung ihres Gartens gar nicht daran, dass sie schon beim Kauf von Holzmöbeln für Garten oder Balkon einen Beitrag zum Umweltschutz leisten können. Wer Stühle, Tische und Bänke sowie Hängematten aus Holz kauft, sollte auf das Siegel des FSC - ein stilisierter Baum mit dem Kürzel FSC - achten. Dieses Siegel garantiert, dass das verwendete Holz aus umwelt- und sozialverträglicher Waldwirtschaft stammt und für die Produktion des Möbelstücks keine Wälder kahl geschlagen oder wertvolle Tropenwälder vernichtet wurden. Die ökologisch beste Wahl trifft, wer Gartenmöbel aus heimischen Hölzern wie Kiefer und Lärche wählt - auch hier nur mit FSC-Logo. Die Transportwege und der damit verbundene Schadstoffausstoß sind um ein Vielfaches geringer als beim Import von Tropenhölzern. Stehen die Möbel dann im Garten oder auf der Terrasse, kommt es auf die richtige Pflege an: Alle Holzarten, darunter auch Douglasie, Eiche, Kiefer und Lärche, "leben" und sind nur bedingt wetterfest. Sie vertragen keine andauernde Feuchtigkeit und sollten deshalb mit natürlichen Ölen oder Wachsen widerstandsfähiger gemacht und vor "nassen Füßen" geschützt werden. Dann halten sie auch schlechter Witterung lange stand. Leckeres vom Öko-Grill. Auch beim Kauf von Holzkohle sollten die Verbraucher auf das Siegel des FSC achten. FSC-Holzkohle wird in Deutschland in Baumärkten, Supermärkten und Tankstellen angeboten. Zum Anfeuern eines möglichst ökologischen Grillfeuers empfiehlt der WWF, statt übel riechender chemischer Brandbeschleuniger einen Kaminanzünder zu verwenden. In dem Kamin, der unter anderem in Baumärkten erhältlich ist, bringt man die Holzkohle mit etwas brennendem Papier sehr schnell zum Glühen. Perfektioniert wird der Öko-Grill mit dem Kauf von passendem Grillzubehör: Fleisch, Fisch, Gemüse und Kartoffeln sind auf Bratplatten aus Metall oder Speckstein besonders gut aufgehoben. Wer die Leckereien sorgfältig aufspießt und über dem Feuer dreht, sorgt am besten dafür, dass das Grillgut nicht verkohlt oder in die Glut fällt. Austretendes Fett sollte nicht in die Glut geraten, da der entstehende Rauch giftige Substanzen enthalten kann. http://www.wwf.de/presse/pressearchiv/artikel/02415/