Januar 2012 Umweltbrief.org Energiesparlampen erfüllen Erwartungen nicht ____________________________________________ Das Verbot von Glühbirnen beruht auf falschen Annahmen und rudimentären Ökobilanzen. Nun regt sich Widerstand. Ab September 2012 gehört die 1878 von Thomas Edison erfundene Glühbirne definitiv zur Geschichte. Jetzt zeigen Recherchen von Thomas Worm und Claudia Karstedt, dass das Glühlampenverbot im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments auf der Basis eines unvollständigen Dossiers gefällt und einseitig von Umweltverbänden und Industrievertretern abgesegnet wurde. Zwar habe man kurz darüber diskutiert, die Verordnung dem EU-Parlament zur Debatte vorzulegen, der Antrag wurde aber deutlich mit 44 zu 14 Stimmen abgelehnt. Vor allem die Grünen hätten geschlossen «für die Zwangseinführung» gestimmt. Schlechte Umweltbilanz von Energiesparlampen: Für die prognostizierten Stromeinsparungen durch die Umstellung auf die Sparlampe habe sich der Ausschuss lediglich auf Modellannahmen gestützt. Es sei kein erhärtetes Datenmaterial aus geeigneten, unabhängig durchgeführten Messungen miteinbezogen worden. Inzwischen hat die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) eine Untersuchung durchgeführt und kommt zum Schluss, dass die Herstellung der Sparlampe bei einer umfassenden Umweltbilanz schlechter abschneidet als jene der Glühbirne. Viel entscheidender, so die St. Galler Forscher, sei der Strommix, mit dem Lampen betrieben werden: Eine mit Wasserstrom betriebene Glühbirne ist beispielsweise umweltfreundlicher als eine mit dem europäischen Strommix betriebene Sparlampe. Werden beide Lampen mit dem gleichen Strom betrieben, dann schneide jedoch die Sparlampe deutlich besser ab, heisst es im Bericht der Empa. Auch das «80-Prozent-Mantra der Energieersparnis» beruhe einzig auf einem technisch-physikalischen Vergleich und nicht auf einer umfassenden Ökobilanz. Die Schattenseiten der Energiesparlampe: Wenig CO2-Einsparung, steigender Stromverbrauch durch Rebound-Effekt, gesundheitliche Belastung durch Blitzlichtgewitter und umweltschädliches Quecksilber. Neuseeland hat sich nach kurzer Zeit wieder vom Glühlampenverbot verabschiedet. Mehr von Michael Breu bei http://www.tagesanzeiger.ch/-/story/19107585 Energiesparlampe ist "Lügendes Licht" _____________________________________ 60 Watt-Glühbirnen sind nun verboten. Dagegen wendet sich die Studie "Lügendes Licht" mit einer kritischen Bilanz der Effizienz von Energiesparlampen. Die Sparlampe alles andere ist, nur keine Lampe. Da ihr Spektrum diskontinuierlich ist, mit energiereichem Blau- und abgeschwächtem Rotbereich, verfälscht sie Farben grundsätzlich und gravierend. Das hat gesundheitliche Auswirkungen, beim Essen schlägt die Farbverfälschung buchstäblich auf den Magen. Auch LED-Licht ist manipulativ. Mehr von Brigitte Werneburg bei http://www.taz.de/!77213 Energiesparlampen stehen unter anderem auch wegen ihrer Strahlung in einem schlechten Licht. «Man wird den Verdacht nicht los, dass die erste Studie die tatsächlichen Immissionen von Sparlampen zu Gunsten der eingleisigen Energiespardenker und der Sparlampenproduzenten verheimlichen wollte», sagt Peter Schlegel, Strahlungsexperte und langjähriger Kämpfer gegen alle Arten von Strahlungsquellen. Sollte die Studie tatsächlich belegen, dass eine Sparlampe in Kopfnähe viel stärker strahlt als zum Beispiel ein Computerbildschirm bei geringer Distanz und beim Einsatz von Sparlampen gesundheitliche Risiken bestehen, kommt das BFE in Erklärungsnot. Denn die Schweiz ist in Europa vorgegangen und war das erste Land mit Effizienzvorschriften für Haushaltslampen. Außerdem erfüllen die viel gelobten Energiesparlampen die Anforderungen in vielerlei Hinsicht (noch) nicht. Laut einem Test des deutschen Konsumentenmagazins «Öko-Test» schneiden die Energiesparlampen im Falle von gerichtetem Licht wie bei einer Esstisch-, Schreibtisch- oder Leseleuchte mit Lampenschirm relativ schlecht ab. Zudem nimmt die Helligkeit einer Energiesparlampe im Laufe der Zeit deutlich ab. Sparlampenhersteller werben mit der extrem langen Lebensdauer. Dadurch käme eine Sparlampe kostengünstiger als die alte Glühbirne. Laut Ökotest erreichen aber von 16 getesteten Modellen nur 7 die angegebene Lebensdauer. Mehr bei http://www.memon.eu/service/news/beitrag/article/verdacht-sparlampen-strahlen-staerker-als-angenommen.html http://www.umweltdatenbank.de/lexikon/immission.htm Lichtstrom macht übrigens nur ein Prozent des Energieverbrauchs aus, so dass Energiesparlampen allenfalls eine Alibifunktion erfüllen. Mehr bei http://www.umweltbrief.org/neu/html/Energieverbrauch_senken.html