Juni 2004 Umweltbrief.org Dieselfilter nicht sinnvoll - Feinstpartikel und Aerosole können nicht entfernt werden. _______________________________________________________________________ Experten bezweifeln die Sinnhaftigkeit einer gesetzlichen Einbaupflicht von sog. Partikelfiltern für Dieselmotoren, denn bei den derzeit auf dem Markt befindlichen Partikelfiltersystemen wird die Abscheidewirkung betreffend der Feinststaubpartikel oder Aerosole maßlos überschätzt. Die Hersteller solcher Partikelfiltersysteme hätten offensichtlich die ihnen bekannten Zusammenhänge nicht eindeutig offen gelegt, kritisiert Umweltexperte Gerhard Fleischhacker vom Forschungsunternehmen Cefaustria. "Partikelfilter sind nicht geeignet, die für die Umwelt und insbesondere den Menschen gesundheitsgefährdenden Feinstpartikeln oder Aerosole mit Teilchengrößen kleiner als drei Mikrometer aus den Abgasen von Dieselmotoren herauszufiltern oder wirkungsvoll abzuscheiden", so Fleischhacker. "Bisher wurde immer die Definition vorenthalten, dass nur Partikelgrößen, die größer als fünf Mikrometer sind von der Abscheidewirkung des Partikelfilters erfassbar sind und sich die angegebenen Abscheidegrade von 99% auf eine reine Reduktion der emittierten Partikelmasse beziehen", meint der Fachmann. Die Filter wären ausnahmslos ungeeignet, Feinstpartikel mit Teilchengrößen kleiner als drei Mikrometer abzuscheiden. "Dass der zur Abscheidung von Feinstpartikel völlig ungeeignete Partikelfilter eine derartig hohe Akzeptanz erreicht hat, dass an einen gesetzlichen Zwangseinbau gedacht wird, ist in Kenntnis der Zusammenhänge überhaupt nicht verständlich", urteilt der Experte, der die Begründung dieser Dynamik nur aus wirtschaftlichen Interessen und der Tatsache, dass die Filterhersteller bedauerlicherweise auf die falsche Technik gesetzt haben, ableitet. "Stand der Technik ist, dass die als gesundheitsbeeinträchtigend erkannten Feinstpartikel in Dieselabgasen weiterhin in die Umwelt emittiert werden und der Mensch diesen Aerosolen sowie deren Einwirkung schutzlos ausgesetzt ist", erklärt der Fachmann, der einräumt, dass es bereits bessere Systeme gebe, die eine effizientere Abscheidung von Partikeln erlauben. "Die üblicherweise für die Wirkungsweise eines Partikelfilters genannte Abscheiderate von 99% ist auf die Feinst-Partikelemissionen aus einem Dieselmotor nicht anwendbar und führt den nicht mit der Materie vertrauten Laien zu einem falschen Schluss", meint Fleischhacker, denn von einer Mio. emittierter Partikel pro Volumseinheit werden im Partikelfilter mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit höchstens 1.000 Partikel zurückgehalten. "Demgegenüber kann der Partikelfilter, bedingt durch die nicht beeinflussbaren physikalischen Gesetzmäßigkeiten bzw. den nach unten begrenzten Durchströmquerschnitten im Partikelfilter, nur einen geringen Anteil der gesundheitsgefährdenden Feinstpartikel im Filter zurückzuhalten", so Fleischhacker. http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=040401027 http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=040505038 http://www.cefaustria.at Fazit: Ein Dieselfahrzeug verbrennt Öl, erzeugt durch den schwarzen Ruß mehr CO2 als bisher angenommen, wirkt stark krebserregend (besonders bei Kindern), ist nach aussen laut und stinkt. [Dabei kostet es ein Euro pro EU Bürger pro Jahr, um krebserregende und andere schädliche Chemikalien zu ermitteln und aus dem Verkehr zu ziehen.] Die Autoindustrie verschaukelt ihre Kunden systematisch; sie verkauft Dieselfahrzeuge als "umweltfreundlich" und benutzt also künftig auf Kosten der Verbraucher Partikelfilter, die offensichtlich unwirksam sind. Es geht wohl auch nur darum, dass weiterhin Öl gekauft und verbrannt wird. Sogar Kriege ums Öl werden dabei gern in Kauf genommen. Diesel müsste mindest. 2 Euro pro Liter kosten. Sauberer Lieferverkehr auf leisen Sohlen ________________________________________ Die Einhaltung der ab 1. Januar 2005 geltenden anspruchsvollen EU -Luftqualitätsgrenzwerte für Feinstaub, der insbesondere durch Rußemissionen aus Dieselfahrzeugen verursacht wird, erfordert vor allem in Innenstädten und Ballungsräumen umfangreiche umwelt- und verkehrsbezogene Maßnahmen, gerade auch im Bereich der Nutzfahrzeuge. Das Bundesumweltministerium will hier beispielhaft wirtschaftsverträgliche Lösungswege entsprechend dem Grundsatz "Technik statt Fahrverbote" anbieten. Das Vorhaben soll dazu beitragen, die gesundheitsgefährliche Dieselrußbelastung, die Vorläufersubstanzen für den Sommersmog sowie den Lärm erheblich zu reduzieren. Nach einer Aufforderung des Bundesumweltministeriums an Fuhrparkbetreiber, Spediteure und Logistikdienstleister im Spätsommer 2003, Konzepte für einen umweltfreundlichen Güterverteilerverkehr vorzulegen, haben sich vier Unternehmen erfolgreich beworben: TNT Express GmbH, Deutsche Telekom AG, Deutsche Post Express GmbH sowie Wüsthof Biogas GmbH. Bis Ende kommenden Jahres werden diese Logistikdienstleister mit Unterstützung des BMU u.a. insgesamt rund 280 Fahrzeuge mit anspruchsvollsten Umweltstandards auf die Strasse bringen. Mehr bei http://www.bmu.de/de/1024/js/presse/2004/pm118