Februar 2003 Umweltbrief.org Die letzte Chance für die Erde? _______________________________ State of the World 2003: Die gestern erschienene 20. Geburtstagsedition des jährlich herausgegebenen State of the World des Worldwatch Institute warnt, dass uns nur noch eine, höchstens zwei Generationen Zeit bliebe, um das Leben auf der Erde zu retten. Die letzten Chancen müssten jetzt ergriffen werden, so der State of the World 2003. Ein zentraler Hoffnungsträger seien die erneuerbaren Energien, die ein jährliches Wachstum von über 25 Prozent zu verzeichnen haben! Auch der ökologische Landbau wird wirtschaftlich gesehen immer mächtiger und einflussreicher. Die Abschaffung der Pockenepidemie, die Senkung der Geburtenrate und die Verlangsamung des Wachstums des Ozonlochs sind drei weitere Hoffnungsschimmer, doch die düsteren Fakten halten locker das Übergewicht. 240 Millionen Menschen leben in Ländern, die auf Import von Nahrungsmitteln angewiesen sind. Ein Fünftel der Weltbevölkerung lebt in absoluter Armut - von weniger als einem Dollar am Tag. Etwa ein Viertel des Erntelandes in Entwicklungsländern ist zerstört. Bis 2025 wird die Wasserknappheit in vielen Ländern dramatisch zunehmen, bereits jetzt leben mehr als 500 Millionen Menschen in Gebieten, die von übergroßer Trockenheit bedroht sind. Die globale Erwärmung schreitet fort und der Karbondioxidanteil in der Atmosphäre ist so hoch wie seit mindestens 420 000 Jahren nicht. Ein Grossteil Korallenriffe, ein Viertel der Säugetierarten und 12 Prozent der Vogelarten sind vom Aussterben bedroht; 30 Prozent der Wälder sind ernsthaft geschädigt und verschwinden in rasendem Tempo. 7000 Menschen sterben täglich an Malaria. Die Bausteine für eine historische Neuerfindung der menschlichen Zivilisation müssen jetzt gelegt werden, so das Fazit des Berichts. Anders gesagt: Wir können es schaffen, wenn wir wollen. Aber ob wir wollen können? http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/buch/13933/1.html Singlehaushalte bedrohen die Artenvielfalt __________________________________________ Eine wissenschaftliche Studie kommt zu ungewöhnlichen Ergebnissen: Der Trend zu Singlehaushalten und Kleinfamilien, der die Umwelt nach Ansicht des Forscherteams mehr belastet als der globale Anstieg der Weltbevölkerung, hängt mit einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren zusammen. Mehr Haushalte verbrauchen nicht nur mehr Land, sondern auch mehr Material wie Holz, Beton oder Stahl. Darüber hinaus sorgen sie für einen kontinuierlichen Anstieg des Energieverbrauchs und schädlicher Emissionen. "Während unverändert die Notwendigkeit besteht, die durch Firmen und Fabriken verursachte Luftverschmutzung und andere Umweltschäden zu reduzieren, ist diese Untersuchung als Weckruf und Anregung zu verstehen, dass wir auch die Anstrengung von einzelnen Menschen und Haushalten brauchen, um nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern." Mehr bei http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/13973/1.html