Dezember 2000 Umweltbrief.org Inhalt: +++ Das Weihnachtsgeschäftsfest +++ Vom Sibirischen Tiger +++ So unterstützen Sie eine naturnahe Waldwirtschaft Das Weihnachtsgeschäftsfest ___________________________ Ende November bekommen noch einige Arbeitnehmer ein so genanntes "Weihnachtsgeld". Mit diesem und möglichst noch mehr Geld sollen sie dann ihre Weihnachtseinkäufe tätigen. Dabei wird der Konsum künstlich angeheizt, d.h. es werden wieder einmal größtenteils überflüssige Dinge gekauft, einfach weil das Geld gerade vorhanden ist bzw. man zusätzlich den "Dispositionskredit" ausreizen kann. Insofern fließt das ganze Weihnachtsgeld und noch viel mehr direkt an die Unternehmer zurück. Spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg ist das ursprünglich christliche Fest mit der fortschreitenden Amerikanisierung zu einem "Geschäftsfest" für Händler und sonstige Unternehmer verkommen. Die Form hat den Inhalt fast gänzlich verdrängt, so dass auch immer mehr Augenmerk auf die Verpackung eines Geschenks gelegt wird. Diese Verpackungen füllen dann spätestens am 26. Dezember die Mülltonnen und wenig später die ohnehin stark überfüllten Deponien (siehe dazu Archiv Tipp 05 Abfallvermeidung). Jedoch sind die meisten Verpackungen (und Geschenke) gar nicht entsorgbar, da sie meist aus nicht recyclebaren Materialien bestehen und damit eine Halbwertzeit von mehreren hundert Jahren haben (siehe dazu Ökotipp "Miscanthus statt PVC"). Während in vielen Regionen dieser Erde gehungert wird, können wir in den Industrienationen uns diesen Luxus-Konsum zwar "leisten", aber sicher nicht mehr lange. Denken Sie schon jetzt um: Geben Sie nicht Ihr ganzes "Weihnachtsgeld" zurück an die Händler und Unternehmer, indem Sie es in kurzlebige und womöglich unentsorgbare Konsumwaren umtauschen. Auch der Kauf von Sylvester-Knallern kostet insgesamt Milliarden Euros und hilft nur, unsere Städte und Landschaften zu verschmutzen, die Luft zu verpesten und wochenlang unnötigen Krach zu verursachen. Denken Sie besser an sich und Ihre Umwelt, seien Sie wahrhaft christlich und spenden Sie etwas für gute Zwecke, die Ihnen dann selbst wieder zu Gute kommen. Hier finden Sie einige sehr sinnvolle Beispiele: Allein 7.000 Wale sterben jährlich in den Netzen der dänischen Steinbutt- und Kabeljau-Fischerei. Mit einer großen Kampagne für einen sofortigen und umfassenden Rettungsplan für die Nordseewale will der WWF deren qualvollen Tod jetzt stoppen. Dazu brauchen sie unsere Unterstützung! Spenden können Sie unter: http://www.wwf.de/aktive-hilfe/spenden/nordsee0808/index.html Spendengelder, mit denen Regenwaldgebiete gekauft und gespendet werden, tragen dazu bei, unser aller KLIMA zu retten. Der Verein "Rettet den Regenwald e.V." ruft dazu auf, Urkunden von Regenwaldgrundstücken z.B. zu Geburtstagen, Weihnachten oder als Dankeschön zu verschenken: http://www.regenwald.org/new/regenwaldkauf/kauf.htm bzw. klicken Sie gleich auf http://www.regenwald.org/foerder.htm Beim World Wildlife Fund WWF können Sie z.B. mit Spenden ab 53,--DM einen Quadratkilometer afrikanischen Regenwald kaufen und damit retten. Es lohnt sich für uns alle! http://www.wwf.de/aktive-hilfe/spenden/weihnachten/index.html bzw. klicken Sie gleich zum Spendenformular: http://www.wwf.de/aktive-hilfe/spenden/index.html Dann bekommen Sie von WWF eine Urkunde zugeschickt. Weitere Spenden für Landkauf durch die ecuadorianische Umweltgruppe DECOIN sind dringend nötig. Spendenkonto: Sparda-Bank Hamburg BLZ 206 905 00 Kto.Nr. 600 463 (Stichwort: Decoin) Vom Sibirischen Tiger leben nur noch 450 Tiere und ihr Bestand ist stark gefährdet. Denn im Fernen Osten Russlands wird die größte Katze der Welt immer noch mit Gewehren und grausamen Schlagfallen gewildert und nach China geschmuggelt. Fast alle Körperteile werden zu Pillen, Pasten und Pulvern verarbeitet. Händler zahlen den Wilderern für einen einzelnen Tiger mehr Geld, als diese sonst in einem ganzen Jahr verdienen. Doch dem Tiger droht noch weitere Gefahr. Weitere Informationen und die Möglichkeit, online zu spenden, finden Sie unter: http://www.wwf.de/aktive-hilfe/spenden/amur0811/index.html Spruch des Monats Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt. Albert Schweitzer So unterstützen Sie eine naturnahe Waldwirtschaft: Oh, Tannenbaum: Auch dieses Jahr werden wohl wieder mindestens 23 Millionen Weihnachtsbäume allein in Deutschland verkauft werden. Die meisten der Bäumchen haben schon viele Kilometer an Transportwegen hinter sich. Fast alle werden unter Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln in Monokulturen hochgezogen. Doch es gibt naturschonende Alternativen. Wer diese umweltschädliche Massenproduktion nicht unterstützen will, muss trotzdem nicht auf seinen Weihnachtsbaum verzichten. Es gibt die ökologische Alternative: Christbäume aus der Region, ohne Pestizid- und Chemieeinsatz erzeugt. Das sind Öko-Tannenbäume mit Prädikat, zu erkennen am FSC-Gütesiegel. FSC steht für Forest Stewardship Council. Das FSC-Siegel wird nur an solche Forstbetriebe vergeben, die eine umweltverträgliche und sozial verantwortungsvolle Waldwirtschaft betreiben. In Deutschland gibt es rund 260 FSC-zertifizierte Forstbetriebe, von denen einige auch Weihnachtsbäume und Schmuckreisig anbieten. Deshalb: Augen auf beim Bäumekauf. Wer einen FSC-Christbaum kauft, hilft Wälder schützen und unterstützt Förster, die naturnah wirtschaften. 1. Süßwasser-Ökosysteme und ihre Einzugsgebiete, besonders in Gebirgen, besser schützen und den Wasserhaushalt schonender bewirtschaften. 2. Finanzierung der Renaturierung wichtiger Süßwasser-Ökosysteme. 3. Staudämme stilllegen, die ihre Funktion aus wirtschaftlicher, sozialer oder ökologischer Sicht nicht erfüllen. 4. Verpflichtung zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung der weltweiten Wasservorräte. 5. Entwicklung von internationalen Richtlinien für die Privatisierung der Wasserwirtschaft, die für diesen wachsenden Wirtschaftssektor z.Zt. kaum existieren.