September 2010 Umweltbrief.org Vollversorgung mit Sonne und Wind _________________________________ Die Stromversorgung Europas kann allein mit Sonnen- und Windenergie sowie weiterentwickelten Speichertechniken gewährleistet werden! Das Ungleichgewicht zwischen Stromerzeugung und Stromverbrauch, zwischen Überschuss- und Defizitregionen kann nach einfachen Regeln behoben werden. Eine Anteilskombination mit ca. 80% Wind- und ca. 20% Solarenergie sei dabei optimal für eine 100%ig regenerative Stromversorgung in Europa. Das ist das Ergebnis der Dissertation von Matthias Popp an der TU Braunschweig. Um eine europaweite regenerative Vollversorgung im 80/20-Mix zu realiseren, sind allerdings Kooperationen zwischen den europäischen Regionen, Staaten und vor allem der Energieversorger über ihre Netzregelzonen hinweg erforderlich! Wenn jedes Land nur für sich selbst wirtschaftete und selbst mit einer gewissen Erzeugungsreserve für den eigenen Durchschnittsverbrauch mit Wind- und Solarkraftanlagen produzierte, läge der Speicherbedarf für den Ausgleich mit der Nachfrage zwischen einigen Tagen bis zu einigen Monatsladungen des durchschnittlichen Verbrauchs - das hätte einen immensen Speicherbedarf zur Folge. Erst die kontinentale Verteilung und Vernetzung der schwankenden Stromerzeugung macht erhebliche Ausgleichseffekte zwischen zeitweiliger Überproduktion und Defiziten möglich. Als erweiterbare Speicherlösung propagiert Popp Ringwallspeicher, die man in allen Ländern errichten könnte. Im Gegensatz zu herkömmlichen Pumpspeicherkraftwerken sind sie auch im Flachland zu errichten. Sie könnten den restlichen Speicherbedarf decken. Eine sichere Stromversorgung, allein mit Wind-, Solar- und Speicherkraftwerken in Europa sei daher eine reale Option. Portugal wird schon dieses Jahr die Hälfte seines Stroms aus erneuerbaren Quellen erzeugen. Auch Australien könnte innerhalb von zehn Jahren zum Null-Emissionsland werden, wenn dafür die nötigen 260 Milliarden Euro investiert werden. Mehr bei http://www.heise.de/tp/blogs/2/148200 http://www.presseurop.eu/de/content/article/320181-portugal-greift-nach-gruener-macht Stromnetz und Grundlastkraftwerke verhindern mehr regenerative Energie: http://www.heise.de/tp/blogs/2/148188