Januar 2003 Umweltbrief.org Tödliche Handys und Freisprechanlagen _____________________________________ Neue Studien bestätigen, dass auch Telefonieren mit einer Freisprechanlage beim Fahren die Aufmerksamkeit erheblich einschränkt und zu einer "Aufmerksamkeitsblindheit" führt. Vermutlich, so die Wissenschaftler, wird durch das Telefonieren nicht die Reaktionsgeschwindigkeit langsamer, sondern die Aufmerksamkeit von der Umgebung abgeschottet. Psychologen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg fanden im Experiment heraus: Trotz Freisprecheinrichtung übersehen telefonierende Autofahrer fast ein Drittel der verkehrsbedeutsamen Informationen. Sie glauben, Dinge zu erkennen, die real nicht vorhanden sind! Und sie müssen anderthalb Mal länger überlegen. Handys können tötlich sein, besonders im Auto. Nicht nur wegen der erhöhten Handy-Strahlung, die in einem geschlossenen Raum aufgebaut werden muss, sondern erstmal durch die Ablenkung. Nach einem Bericht des Center for Risk Analysis der Harvard University ist Handynutzung beim Fahren allein in den USA jährlich für 2.600 Unfalltote verantwortlich. Umstritten ist auch, ob nur die Benutzung einer Freisprechanlage das Unfallrisiko vermindern kann, da nach Untersuchungen festgestellt wurde, dass auch das Telefonieren selbst ablenkt und eine bis zu vier Mal größere Unfallwahrscheinlichkeit mit sich bringen kann (Mythos Multitasking). Der Fahrer ist nämlich unbewusst gestresst und überfordert, weil er seinen Gesprächsprtner nicht sehen kann! Überdies dürfte mit dem Einzug von Navigationssystemen und weiteren Kommunikations- und Informationssystem ins Auto das Unfallrisiko durch Ablenkung insgesamt zunehmen (ablenkende Informationsflut). Mehr bei http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,803998,00.html http://www.heise.de/tp/deutsch/special/auf/14064/1.html http://www.heise.de/tp/deutsch/special/auf/13711/1.html