Umweltbrief.org Öko-Tipp Wasser sparen ---------------------- Wir verbrauchen pro Person ca. 50.000 Liter pro Jahr. Das sind 137 Liter pro Tag. Da wir nur ca. 3-4 Liter zum Trinken und Kochen verwenden, wird also der Rest für Körperhygiene, Waschen, Spülen, Reinigung und Rasen wässern verwendet. Unsere Flüsse sind z.T. stark verschmutzt, so dass wir ständig auf unser Grundwasser zurückgreifen müssen. Das führt wiederum zu Bodenerosionen in einigen Gebieten, in denen stark abgepumpt wird. Auch die Vegetation verändert sich dadurch. Da Wasser unser wichtigstes Grundnahrungsmittel ist, müssen wir uns vor Verschwendung hüten! Das meiste Wasser verbrauchen wir durch WC, Baden und Duschen sowie Wäsche waschen. Bedenken Sie: Trinkwasser wird in Zukunft knapper und deshalb natürlich auch viel teurer... (Nestlé hat kürzlich die Quellen Contrex, Vittel, Spa etc. aufgekauft, weil sie wissen, dass Wasser in Zukunft wie Öl gehandelt wird.) Unsere Tipps: 1. Verwenden Sie Spülkästen mit nur 6 Liter-Füllung und Spartaste. Bei älteren Kästen können Sie die Füllmenge durch die Schwimmer-Einstellung oder durch eingelegte Backsteine reduzieren. Das bringt eine Ersparnis von 50 - 70% bzw. ca. 60,00 Euro pro Jahr. Noch mehr spart die Verwendung von Regenwasser! Selbst die aufwendigste Regenwasser-Nutzungsanlage hat sich nach ein paar Jahren amortisiert. 2. Benutzen Sie Durchflussmengen-Begrenzer am Waschbecken (Ersparnis ca. 30,00 Euro pro Jahr) und im Duschbad (Ersparnis ca. 70,00 Euro pro Jahr). Dem Wasser wird Luft beigemischt, dadurch verringert sich die benötigte Menge. Duschen statt Baden spart ca. 170,00 Euro pro Jahr in einem 4 Pers.-Haushalt. Achtung: Eine defekte Dichtung im Wasserhahn oder Spülkasten kann über 500,00 Euro pro Jahr kosten!!! 3. Allein beim Zähneputzen können durch Verwenden eines Zahnputzbechers bis zu 10 Liter täglich eingespart werden. Auch bei der Nassrasur muss das Wasser nicht permanent fliessen. 4. Für den Rasen und andere Pflanzen ist Regenwasser verträglicher als Leitungswasser! Lassen Sie das Wasser aus dem Regenrohr in eine Tonne oder einen Tank laufen. Gebrauchte 1000 Liter-Tanks sind günstig zu bekommen und haben sich schon nach einem Jahr amortisiert. 5. Von 1952 bis 1987 hat sich unser Waschmittelverbrauch fast verfünffacht. Heute liegen wir bei 600.000 Tonnen jährlich, sehr zur Freude der Waschmittelindustrie. Benutzen Sie besser Waschnüsse, die sind auch billiger! Siehe dazu http://www.umweltbrief.de/neu/html/archiv/Waschen_Waschnuss.txt 6. Gebrauchte Verpackungen, wie zum Beispiel Joghurtbecher müssen vor dem Wurf in den Gelben Sack nicht ausgespült werden. Die gesammelten Wertstoffe werden vor der Weiterverarbeitung ohnehin gereinigt. 7. Speise- und Küchenreste gehören auf den Komposthaufen oder in die Biotonne und nicht ins Abwasser, das mit hohem Aufwand aufbereitet werden muss. 8. Die Aufbereitung von Wasser wird durch chemische Verschmutzung jedoch sehr erschwert. Nehmen Sie zum Wäschewaschen (am besten bei abnehmendem Mond) so wenig Waschmittel wie möglich (unterdosieren) und verzichten Sie möglichst auf Vorwäsche, Vollwaschmittel, Weichspüler und Spezialreiniger. Besser ist es dann, Konzentrate einzusetzen. Verwenden Sie statt dessen Fleckensalz, Gallseife, Spül-, Essig- und Zitronenreiniger. Und noch besser ist die Waschnuss! 9. Gehen Sie sparsam mit den Ressourcen um, denn hinter einem Paar Lederschuhe verbergen sich beispielsweise 8.000 Liter virtuelles Wasser! Virtuelles Wasser und der Wasser-Fußabdruck ___________________________________________ Das Konzept des virtuellen Wassers wurde in den 1990er Jahren von dem britischen Wissenschaftler John Anthony Allan entwickelt. Darunter ist die Wassermenge zu verstehen, die während der gesamten Produktionskette eines bestimmten Produktes verbraucht, verdunstet oder verschmutzt wird. Inzwischen hat sich dieses Konzept nicht nur in der Wissenschaft verbreitet, sondern findet auch Beachtung im Handel und in der Politik. Oft lässt ein Produkt gar nicht erahnen, wie viel Wasser für seine Produktion benötigt wurde. Hinter einem Paar Lederschuhe verbergen sich beispielsweise 8.000 Liter virtuelles Wasser, die für die Versorgung einer Kuh benötigt werden. In einem Hamburger stecken 2.400 Liter. Der Anbau von genügend Baumwolle für ein T-Shirt verschlingt etwa 4.000 Liter Wasser. 1.500 Liter virtuelles Wasser stecken in jedem Kilogramm raffiniertem Zucker. Der Wasser-Fußabdruck ist eine Weiterentwicklung des virtuellen Wasser-Konzeptes und kann sowohl für Einzelpersonen wie auch für Unternehmen und ganze Nationen berechnet werden. Er beinhaltet die direkt verbrauchte Wassermenge sowie das in der Nahrung und anderen Gütern verbrauchte virtuelle Wasser. Jeder Deutsche verbraucht täglich im Schnitt weniger als 130 Liter Wasser im Haushalt. Der virtuelle Wasserverbrauch liegt jedoch bei 4.000 Litern pro Person und Tag. Und mehr als die Hälfte dieser virtuellen Wassermenge wurde importiert. Durch den Wasser-Fußabdruck lässt sich also darstellen, wie durch den weltweiten Handel indirekt auch Wasser im- und exportiert wird. Der WWF sieht im Wasser-Fußabdruck ein wichtiges Instrument zum Verständnis und zur Reduzierung unseres Ressourcenverbrauchs und arbeitet daran, Anwendungsmöglichkeiten zu entwickeln und Unternehmen bei der Reduzierung ihres Fußabdrucks zu unterstützen. Er strebt mit dem Konzept nicht an, dass Firmen oder Länder nur ihren Verbrauch an sich verringern. Wichtig ist vielmehr, darauf zu achten, dass die Einsparungen dort erfolgen, wo ein hoher Wasserverbrauch die größten negativen Folgen für Mensch und Natur hat. Mehr bei http://www.wwf.de/themen/politik/wasserpolitik/weltwasserforum-2009/virtuelles-wasser-und-der-wasser-fussabdruck Lesen Sie dazu auch unsere "Wasser-Info" http://www.umweltbrief.org/neu/html/wasserinfo.html