November 2010 Umweltbrief.org Living Planet Report: In 20 Jahren brauchen wir zwei Planeten _____________________________________________________________ Der Living Planet Report ist die weltweit bedeutendste wissenschaftliche Analyse zum Zustand der Erde einerseits und dem Einfluss menschlicher Aktivitäten andererseits. Die zentrale Botschaft: Die Menschheit lebt über ihre Verhältnisse. Wir verlangen mehr, als die Erde uns bieten kann. Im globalen Durchschnitt verbraucht jeder Mensch 1,5-mal so viel, wie die Natur zu geben im Stande ist, in den Industrieländern liegt der Wert um ein Mehrfaches höher. Die gegenwärtige und vorige Generationen leben von der Substanz, nicht vom Ertrag. Sollte die aktuelle Entwicklung anhalten, verbraucht die Menschheit im Schnitt doppelt so viel, wie die Erde bereitstellen kann – theoretisch wären ab 2030 zwei Planeten Erde nötig, um den Bedarf zu decken. Der Report beschreibt, wie sich die weltweite biologische Vielfalt seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts verändert hat und welchen Druck die Menschheit auf die Biosphäre ausübt durch Verbrauch und Ausbeutung von Ressourcen. Verdeutlicht wird dies anhand zweier Indikatoren: * Der Living Planet Index, der den Zustand der Ökosysteme der Erde beschreibt; und * Der Ökologische Fußabdruck, der die Inanspruchnahme dieser Ökosysteme durch den Menschen beschreibt Diese Kennzahlen werden seit mehreren Jahrzehnten nach einheitlichen Methoden erhoben. Sie erlauben einerseits den Rückblick auf globale Veränderungen der letzten Jahre und zeigen die absehbaren Entwicklungen in der Zukunft. Mit Hilfe solcher Szenarien kann verdeutlicht werden, wie Entscheidungen, die wir heute treffen, entweder zu einem Kollaps der Ökosysteme führen oder zu einer Zukunft, in der wir nachhaltig leben können. Mehr bei http://www.wwf.de/presse/details/news/living_planet_report_2010_planet_im_wuergegriff http://www.umweltdialog.de/umweltdialog/artenvielfalt/2010-10-18_Biologische_Vielfalt_Wir_saegen_am_Ast_auf_dem_wir_sitzen.php Der Öko-Haushaltsplaner _______________________ Die Klimadiskussion hat es drastisch verdeutlicht – wir müssen heute bei unserem Handeln auch an die Generationen von morgen denken. Nachhaltiges Wirtschaften, also eine überlegte Nutzung von begrenzten Ressourcen und natürlichen Rohstoffen, spielt inzwischen auch im privaten Alltag eine immer größere Rolle. Doch wo und wie lässt sich das im Haushaltsgeschehen umsetzen? Welchen Beitrag kann der Einzelne mit seinem Verhalten für das große Ganze leisten? Die Antwort ist eindeutig – es gibt für jeden eine Vielzahl an Möglichkeiten. Manchmal bedeuten sie einen finanziellen Aufwand. Aber oftmals bringt umweltschonendes Verhalten auch bares Geld. Ein erster Schritt: Richten Sie Ihren Speiseplan ausgewogen aus. Wählen Sie nachhaltig aus – regional, saisonal, ökologisch. Einen Saison-Kalender für Obst und Gemüse und wie Sie Technik intelligent nutzen, finden Sie im Öko-Haushaltsplaner bei http://www.geldundhaushalt.de/_download_gallery/pdf/Oeko_HHP_2009.pdf Alu-Dosen schlecht für’s Klima ______________________________ Der Aufwand und das Gefahrenpotenzial bei der Aluminiumherstellung sind viel zu groß, um aus Aluminium Wegwerfprodukte wie Getränkedosen herzustellen. Umweltgefährdende Chemikalien und große Energiemengen sind für die Herstellung von Aluminium aus dem Ausgangsmaterial Bauxit notwendig. Abbau und Produktion erfolgen häufig in der so genannten Dritten Welt, unter schlechten sozialen Bedingungen und unzureichenden Umweltstandards. Auch hinsichtlich Klimaschutz sind die Getränkedosen nicht zu empfehlen: Dosenbier verursacht dreimal so hohe CO2-Emissionen wie Bier in Glas-Mehrwegflaschen. Dazu kommt noch, dass die Dosen häufig nicht für das Recycling getrennt gesammelt werden – ein großer Teil der Dosen landet im Restmüll. Jede nicht gekaufte Aludose zählt also. Mehr bei http://www.umweltberatung.at/start.asp?ID=39654&b=6884