Januar 2011 Umweltbrief.org Klimagipfel mit Korruption __________________________ Aus Depeschen geht hervor, wie die USA mit Entwicklungshilfeangeboten kleine Inselstaaten zur Unterschrift unter ein Abkommen drängen wollten, das in den Augen von Klimaschützern deren Untergang bedeutet. Der "Guardian" zitierte aus einer Depesche, die den positiven Geist so schnell vertrieb wie ein tropisches Gewitter die Sonne. Darin wiedergegeben ist ein Gespräch zwischen Sterns Vize, Jonathan Pershing, und der EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard vom Februar 2010. Es legt den Eindruck nahe, dass die USA die kleinen Inselstaaten mit Entwicklungshilfe dazu ködern, den bei der letzten Klimakonferenz ausgehandelten "Copenhagen Accord" zu unterschreiben. Dabei ist der nur eine müde Absichtserklärung der Industriestaaten, den Ausstoß von Treibhausgasen senken zu wollen - rechtlich ist er vollkommen unverbindlich und vor allem gegen die globale Erwärmung praktisch wirkungslos. "In Wahrheit sollten die Inselstaaten ihren eigenen Untergang unterschreiben", giftet Cindy Baxter von Greenpeace und spielt damit auf die Gefahr an, die der Meeresspiegelanstieg für die kleinen Eilande bedeutet. In einer weiteren geheimen Außenamtsdepesche, die der SPIEGEL zitierte, nötigte der Vizeklimaunterhändler der USA, Jonathan Pershing, dem Botschafter der Malediven die Finanzhilfe geradezu auf. Der Diplomat solle Stern sagen, wie viel er benötige. Das, so Pershing, erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass der Kongress die Mittel schnell lockermache. Was in den Augen der Entwicklungsländer noch schlimmer wiegt: Die USA, so erschließt es sich aus den geheimen Dokumenten, wollten jene Staaten, die sich in den dramatischen Schlussstunden der Kopenhagener Konferenz dem Accord entgegenstemmten, mit dem Entzug von Entwicklungshilfe bestrafen. Mehr bei http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,733307,00.html http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15973 In Cancún setzten sich wieder einmal die großen Industrienationen durch. Wenn denn kaum eine Regierung der mächtigen Industriestaaten ein verbindliches Klimaabkommen zu wollen scheint, warum lässt man dann diese Klimagipfel nicht einfach sein? Es ließen sich schon auf diese Weise viele Treibhausgase einsparen, indem die vielen Flugzeuge der Delegationen einfach zu Haus bleiben würden. Die meisten Menschen glauben schon längst nicht mehr an das bestehende System und dessen rechtzeitigem Gegensteuern. Schließlich können Regierungen auch nicht gegen die bestehende und meist von Konzernen diktierte Wachstumswirtschaft stimmen. Das können nur die Verbraucher durch ihr Konsumverhalten. Es ist eine Sache des Bewusstseins der globalen Bevölkerung, die diese Manipulationen zulässt und den Staatsführungen bzw. den Kräften, die diese Politiker steuern, erlaubt, ihre "egoistische Nummer" durchzuziehen - zum Nachteil aller Menschen dieses Planeten. Mehr bei http://www.umweltbrief.org/neu/html/Konzerne.html