April 2006 Umweltbrief.org EU braucht Verkehrswende ________________________ Der wachsende Verkehr in der EU wird zunehmend zur ernsthaften Belastung für Umwelt, Klima und Gesundheit. Das ist das Ergebnis einer Studie zum Verkehrswachstum in Europa, die heute von der Europäischen Umweltagentur (EUA) veröffentlicht wurde. Während in anderen Wirtschaftsbereichen die Treibhausgase reduziert werden konnten, haben Emissionen im Transport-Sektor zwischen 1990 und 2003 um mehr als 22% zugenommen. Dazu erklärt Michael Cramer, MdEP und verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament: "Europa wächst der Verkehr über den Kopf. Das ist die deutliche und hoffentlich aufrüttelnde Botschaft der Umwelt-Experten von der EUA. Effizienzsteigerungen etwa durch spritsparende Motoren wie auch Emissionsreduzierungen der europäischen Wirtschaft insgesamt werden zunichte gemacht durch ein enormes Wachstum vor allem auf den Straßen und in der Luft. Allein der Luftverkehr hat sich seit 1990 nahezu verdoppelt. Nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel wird der Verkehr damit zum zentralen Problem. An den Folgen der Luftverschmutzung sterben zudem laut Studien der EU-Kommission jährlich etwa 370.000 Menschen in den 25 Mitgliedstaaten. Die EU muss daher dringend eine Verkehrwende einleiten, die als oberste Priorität direkte und indirekte Subventionen - wie etwa die Kerosinsteuerbefreiung - abgeschafft. Eine Politik, die den Transport insbesondere auf der Straße und in der Luft künstlich verbilligt, konterkariert sämtliche Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutzmaßnahmen. Wir brauchen endlich einen fairen Wettbewerb, der die Benachteiligung der Bahnen beendet und für den Transport von Gütern und Personen einen ökologisch ehrlichen Preis verlangt. Nur so lässt sich Verkehr reduzieren und umweltfreundlich verlagern." Mehr bei http://org.eea.eu.int/documents/newsreleases/term2005-en